Verständnis für eine Kontopfändung oder Sperrung
Was ist eine Kontopfändung?
Eine "Pfändung" ist in Deutschland ein gesetzliches Verfahren, bei dem ein Schuldner*in das Bankkonto eingefroren wird und Gelder beschlagnahmt werden, um unbezahlte Schulden zu begleichen. Dieser Prozess stellt sicher, dass Gläubiger*innen die geschuldeten Beträge auf legalem Weg einziehen können.
Pfändungen in Deutschland richten sich nach der Zivilprozessordnung (ZPO). Diese legt den Ablauf der Kontopfändung, den Schutz der Schuldner*innen und die Rechte bei der Zwangsvollstreckung fest.
Wer kann eine Kontopfändung veranlassen?
Pfändungsanordnungen werden in der Regel von Gerichtsvollzieher*innen oder autorisierten Behörden an Banken zugestellt. Anordnungen können veranlasst werden von:
- Finanzbehörden: Das Finanzamt kann Steuerschulden direkt durchsetzen, oft ohne gerichtlichen Beschluss.
- Gerichte: Gerichtliche Behörden können im Rahmen von Vollstreckungsverfahren Beschlagnahmungen anordnen.
- Private Gläubiger*innen: Nach Erhalt eines Gerichtsurteils können private Gläubiger*innen über Gerichtsvollzieher*innen die Zwangsvollstreckung beantragen.
So kannst du dein Geld wieder freigeben
Wenn dein Konto aufgrund einer Pfändungs- und Einziehungsverfügung in Deutschland gesperrt wurde, kann es nur wieder aktiviert werden, wenn wir eine förmliche Freigabeerklärung von der Behörde erhalten, die die Verfügung ausgestellt hat. Je nach Fall kann es sich dabei um das örtliche Finanzamt, eine*n Gerichtsvollzieher*in oder ein Gericht handeln.
In der E-Mail, die wir dir gesendet haben, um dich über die Pfändungsanordnung zu informieren, findest du die Kontaktdaten der Behörde, die die Anordnung erlassen hat. Bitte kontaktiere diese Behörde direkt. Sobald uns die Behörde die Aufhebung der Kontopfändung bestätigt, werden wir die notwendigen Schritte einleiten, um deinen Zugang zu dem Geld wiederherzustellen.
Geschützte Beträge und minimales Taschengeld
Wenn dein Konto einer Pfändung unterliegt und du Einkommen – wie Gehalt, Rente oder Sozialleistungen – auf dieses Konto erhältst, bleibt ein Teil deines Kontostands jeden Monat verfügbar. Dies ist ein gesetzlich geschützter Betrag, der sicherstellen soll, dass du weiterhin deine notwendigen Lebenshaltungskosten decken kannst.
In Deutschland wird dieser Schutz durch ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) gewährleistet. Die Summe kann je nach deinen persönlichen Umständen variieren, zum Beispiel abhängig von der Anzahl deiner Unterhaltsberechtigten.